Die Verantwortlichen von 2K und Firaxis Games brachten die komplette Reihe von „XCOM 2“ für die Nintendo Switch heraus. Ob sich der Kauf der neuen Collection lohnt, erfahrt ihr in unserem Test zur Version für die Nintendo-Konsole.
Bei der Geschichte und dem guten Spielkonzept haben die Entwickler bei der Switch-Version nichts geändert. So haben die Menschen nicht in Enermy Unknown die Aliens besiegt? Richtig hatten Sie, dennoch wurde die Erde in den letzten 20 Jahren von Außerirdischen regiert, deren Regime mit eiserner Faust und einengender Propaganda herrscht. Welchen Plan diese haben, möchten wir euch nicht vorwegnehmen, dennoch können wir vorab verraten, dass aus interkontinentalen Verteidigungsorganisation „XCOM“ die gleichnamige Rebellengruppe wurde.
Diesmal führt man eine Reihe von Widerstandskämpfer als Underdog in die verzweifelte Schlacht gegen die Übermächtigen Invasoren. Aufgrund dessen gibt es in „XCOM 2“ keine feste Basis. Stattdessen fliegen diese in einem gekaperten Raumschiff der Aliens von Kampf zu Kampf, setzen dabei einen Trupp von maximal fünf Kämpfer ab und kommandieren diese in schwierigen Gefechten gegen beinharte Aliens. Aufkommende Notrufe sind dabei nicht die einzigem Aufgaben der neuen „XCOM“. Denn genau wie ihre Vorfahren müssen auch die Wissenschaftler und Techniker an Bord des Schiffes Waffen und andere Ausrüstung erforschen, um ihren Soldaten bessere Chancen zu verschaffen.
Sie errichten außerdem Einrichtungen, in denen die Kämpfer neue Fähigkeiten lernen, sammeln Ressourcen auf, wo der Widerstand ein Lager meldet, und nehmen Kontakt zu Regionen auf, mit denen die „XCOM “noch keine rebellischen Beziehungen pflegt. Da das Schiff immer nur eines der vielen Zielen ansteuern kann, drehen sich viele strategische Entscheidungen um das korrekte Planen der richtigen Prioritäten. Ist das Aufsammeln knapper Ressourcen wichtiger als das kontaktieren weiterer Widerstandskämpfer?`Die Ressourcen selbst werden zur Herstellung von besserer Ausrüstung benötigt. Oder hat die schnellere Regeneration verletzter Soldaten im abgelegenen Headquarter Priorität?
Die Frage der Fragen ist, wie bei der Wahl zwischen Pest und Cholera, welche Konsequenzen man lieber in Kauf nimmt bzw. besser ertragen kann. Die Advent sind schwierige Gegner, deren Bewegungen man zwar nicht auf der Weltkarte beobachten kann, allerdings man vorab, somit benötigt ihr viel Planung im Voraus. Diese behindern nicht nur die Lieferwege der „XCOM“, sondern organisieren auch Angriffe oder rüsten Ihre Truppen mit stärkerer Ausrüstung aus. Ab und an hat man immer wieder die Wahl zwischen drei Missionen von denen jede eins solcher verhindert.
Die anderen muss man allerdings hinnehmen. Verzichtet man komplett, kommt Hilferufe nicht nach oder man attackiert nicht rasch genug feindliche Stützpunkte, so wäre die „XCOM“ vom Untergang geweiht. Beeindruckend ist wie „XCOM 2“ diese Story erzählt, denn die Geschichte ist nicht nur geheimnisvoller, sondern auch spannender und mitreißender als im Vorgängerteil Enermy Unknown. Trotz dass im Grunde das offene Spiel im Vordergrund spielt sich in manchen Filmabschnitten ein gewisser Sciencefiction-Thriller ab. Das aktuelle Geschehen wird hierbei häufig von den am Schiff stationierten Wissenschaftler, Techniker und viele weitere kommentiert. … sie sind aber auch unnötig kompliziert, ohne die Handlungsfreiheit großer Strategiespiele zu gewähren.
Denn im Grunde rennt man immer nur dem kleineren Übel hinterher. Ähnlich wie in einem Abenteuer-Spielbuch gabelt sich der Weg häufig, doch man fühlt sich stets auf einem vorgesehenen Pfad. Den freien Aufbau eventuell gar mehrerer Stützpunkte wie im Klassiker UFO: Enemy Unknown gibt es auch in der Fortsetzung zu dessen Neuauflage nicht. Gewisse Einrichtungen an Bord der Avenger müssen z.B. möglichst schnell gebaut werden; anschließend ist die fliegende Festung auch fast schon komplett. Die strategische Entwicklung ist absolut motivierend und macht Spaß.
Die Entwickler haben diese Elemente vor allem aber verkompliziert anstatt die Handlungsfreizeit zu erweitern. Diese haben viele Elemente über mehrere Ebenen miteinander verbunden, was das Spiel angenehmen schwierig macht aber auch nicht unnötig undurchschaubar. Sehr gut gelungen sind die erweiterten Möglichkeiten mit denen man Soldaten nicht nur andere Namen gibt sondern auch diverse kleine Details, wie beispielsweise Frisur, Farben der Rüstung wählt. Es steht erneut das Taktieren während der Einsätze und somit der Kämpfer im Vordergrund eines modernen „XCOM 2“. Wesentlich wichtiger ist selbstverständlich die Charakterentwicklung.
Im Laufe der Karriere schälen sich schließlich die Soldaten mit immer markanteren Merkmalen aus jeder Beförderung. Bei jedem dieser Levelaufstiege verleiht man diese zwei Fähigkeiten, wobei dies zuerst wenig klingen mag, es allerdings nicht nicht. Ein zur sechsten Stufe ausgebildeter Oberst ist ein echter Experte. Nur dieser erzielt mächtigen Schaden bei gepanzerten Zielen oder kritischen Schaden mit dessen Sprengkörper. Jede Besonderheit zählt bei den maximal zu sechs befindlichen Einsatzkräften. Das heißt nicht nur die Charakterentwicklung ist für den Erfolg oder nicht erfolgt relevant sondern auch das Ausrüsten mit beispielsweise spezieller Munition. Man kann aber auch gelernte Fähigkeiten zurücksetzen.
Ein Zeitlimit der Rundenanzahl sorgt öfters sogar für regelrechte Eile was dem Spielgefühl nicht immer ganz gut tut. Deshalb gehen die „XCOM“-Soldaten ein größeres Risiko an, weil Sie dadurch schneller aus relativ sicherer Position vorrücken müssen. Gut dagegen dass die Feinde nicht mehr sofort in Deckung springen, sobald sie entdeckt wurden. Zum einem wurden deren Sichtlinien im Vergleich zu denen der „XCOM“-Soldaten verkürzt und zum anderen starten die Rebellen ohnehin fast jeden Einsatz verdeckt. Das heißt, Sie schleichen sich heim an, bis zum Zeitpunkt bis Sie entdeckt werden oder der 1ste Schuss abgegeben wurde. Während dessen die Feinde in Ruhe patrouillieren. So kann man bis zu fünf Soldaten in Position bringen so dass diese automatische auf Feinde schießen.
In der neuen Collection für die Nintendo Switch. Bekommt ihr neben dem Hauptspiel, auch die Erweiterung „War of the Chosen“ sowie weitere DLCs geboten. Somit erhaltet ihr viele Stunden an Spielspaß geboten. Im ersten Moment sieht die neue Version von „XCOM 2“ auf der Nintendo-Konsole ordentlich aus. So gibt es natürlich an einigen Stellen im Spielverlauf Einsparungen. Zudem wurde die Ladezeiten extrem erhöht. Dafür hört sich der Soundtrack des Spiels auf der Switch toll an und ergibt somit auch seine bekannte Stimmung.
Vorab kann man nur den Hut ziehen, dass die Verantwortlichen den Mut hatten, den Titel komplett auf die Nintendo Switch zu bekommen. Die Handlung und das Spielkonzept kann auch für die neue Konsole überzeugen. Die Kampagne des Spiels und der Erweiterungen ist sehr lang und wird hervorragend erzählt. Somit bekommt ihr über 70 Stunden an Spielspaß geboten. Die Kämpfe im Spiel laufen sehr dynamisch und bringen euch jede Menge an verschiedenen Möglichkeiten mit. Somit müsst ihr euch stets eine Taktik zu recht legen, um eure Widersacher zu besiegen. Die Gegner verhalten sich äußerst klug und bringen stets eigene spezielle Fähigkeiten in die Kämpfe mit ein. Die Umsetzung kann leider technisch nicht ganz mithalten und so kommen gleiche Abstriche und eine lange Ladezeit dazu. Wer dennoch ein gutes Strategiespiel auf der Nintendo Switch sucht, sollte sich unbedingt die Collection von „XCOM 2“ ansehen.
Fakten:
Genre: Runden-Strategie
Erscheinungsdatum: 29. Mai 2020
Publisher: 2K Games
Entwickler: Firaxis Games
Spieler: 1
Altersfreigabe: ab 16 Jahre
Preis: ab 39,99 € (Nintendo Switch, Xbox One, PlayStation 4, PC, Linux)
Offizielle Website: https://2k.com/de-DE/xcom-nintendo-switch
Bewertung:
© Urheberrecht PlayMoreGames. Verwendung von Text und Bildern nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors gestattet.
Comments